Beleuchtung Sitze Schmierplan

Sitze restaurieren


Nun geht es an das aufzeichnen der Teile. Vorher schneidet man die umgeknickten Ränder der Bezugsteile an der perforierten Naht sauber ab. Anschliessend werden die Umrisse auf die Rückseite des Kunstleders aufgezeichnet. Bevor nun ausgeschnitten wird, die Nahtzugabe von ca. 5-10mm nicht vergessen! Bei den Unterseiten der Seitenteile sollte diese sogar um einiges größer ausfallen, damit beim späteren umnähen die erforderliche Stabilität gewährt ist. Ebenfalls sollte man jetzt die vor dem trennen gemachten Markierungen auf die neuen Teile übertragen.
Weiter geht's mit dem Schaumgummi. Sollte das originale zu sehr zerbröselt sein, neues Schaumgummi in der Stärke von ca. 10mm verwenden. Die Schaumgummiteile werden mit kleinen Stücken Doppelseitigem Klebeband oder Kontaktkleber fixiert, damit sie beim Nähen nicht verrutschen können. Achtung: keinen 'aushärtenden' Kleber verwenden, das sieht man später an der Kunstlederoberfläche.
Jetzt wird's ernst, die Nähmaschine darf ran.
Zuerst werden die parallelen Absteppungen der Sitz- und Rücklehnenfläche genäht. Dazu diese vorher mit Bleistift und Lineal auf die Kunstlederseite aufzeichnen und nach einigen Übungsnähten auf Reststücken geht's los. Wenn das Schaumgummi den weitertransport auf der Nähmaschine bremst, einfach einen dünnen Stoff unterlegen und mitvernähen! Tipp: wenn man keine so ruhige Hand hat, hilft eine Aluschiene als Anschlag, die mit kleinen Zwingen auf das Kunstleder gespannt wird.
Danach werden jeweils die beiden Teile der Flächen zusammengenäht, natürlich von der Rückseite (oder auf links gedreht...) anhand der Eingangs aufgezeichneten Nahtzugaben und Markierungen. Um die Teile vor verrutschen zu bewahren, kann man mit etwas (!) Kleber nachhelfen.
Der Keder ist das am schwierigsten einzunähende Teil. Ich habe ihn vorher einfach in der richtigen Lage festgetackert (ja, das geht wirklich!), die Klammern verschwinden nachher auf der Innenseite. Das Ergebnis kann sich sehen lassen...
Wenn nun alle Teile zusammengesetzt sind, kann der Sitz wieder bezogen werden. Falls noch nicht gemacht, zuerst die 'Spannhaken' mit einer kräftigen Zange hochbiegen. Anschließend mit dem beziehen der Sitzfläche beginnen. Wenn diese richtig drauf ist, das vordere Ende über die Haken ziehen und diese umbiegen. Ebenso mit den Seitenteilen und dem hinteren Ende verfahren. Dort aber die Haken noch nicht umbiegen! Erst wenn die Lehne ihren Bezug wieder übergestülpt bekommen hat, können die restlichen Haken umgelegt werden.
Jetzt nur noch ab damit in den Wagen und das war's!

Übrigens gilt das Ganze auch für die Rücksitzbank, da ist das Nähen allerdings etwas unhandlicher...



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